Wenn heute ringsum nicht mehr benötigte Flüchtlingsunterkünfte aufgelöst werden, liegt dies daran, dass im Gegensatz zum Jahr 2015 deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise wurden überall im Land hektisch Unterkünfte gesucht und geplant. Damals entstand auch in Kronberg die Idee, am Grünen Weg eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge zu errichten. Baurechtlich möglich wurde dies durch eine inzwischen ausgelaufene befristete Ausnahmeregelung, die auch im Außenbereich Bebauungen für Flüchtlingsunterkünfte erlauben sollte. Nachdem sich die Umsetzung dieses Bauvorhabens, in Kronberg unter anderem durch immer weiter ausufernde Kosten und langwierige Verhandlungen mit dem Kreis über Jahre verzögerte, hat die zuständige Bauaufsichtsbehörde des Hochtaunuskreises im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass die Baugenehmigung gemäß § 74 (7) Hessische Bauordnung zwischenzeitlich erloschen sei.

In dieser Situation lädt die Kronberger CDU alle Fraktionen ein, gemeinsam eine vernünftige Lösung für die Menschen zu suchen, die auf Obdach angewiesen sind.

Für die CDU Kronberg ist spätestens mit der Mitteilung der Bauaufsichtsbehörde nun ein Punkt erreicht, der es notwendig macht, das Projekt insgesamt in Frage zu stellen. „Es besteht bei weiter niedrigen Flüchtlingszahlen aktuell kein Bedarf mehr an einer Unterkunft für etwa 90 Flüchtlinge. Die Kosten sind gegenüber der ursprünglichen Planung aus dem Ruder gelaufen. Selbst die 2019 in den Haushalt aufgenommenen Baukosten von 3,3 Millionen EUR werden heute voraussichtlich nicht mehr reichen. Hinzu kommen jetzt noch Kosten für einen Rechtsstreit mit dem Kreis und für die Erstellung eines Bebauungsplans. Und eine zeitnahe Umsetzung, auf die z.B. die knapp 10 Bewohner der baufälligen Container an der AKS dringend warten, ist in weite Ferne gerückt“, erläutert Parteivorsitzende Felicitas Hüsing die für die Kronberger Christdemokraten überzeugenden Argumente.

Als Alternative zu einem Millionenbau am Grünen Weg, der auch mit der Umgebung unverträglich hoch und massiv ausfallen soll, hat die CDU Kronberg den im letzten Herbst mit großer Mehrheit beschlossenen Ersatz der Gebäude in der Frankfurter Straße 46/46a erneut ins Gespräch gebracht. Hier kann nach der Überzeugung der CDU mit erheblich geringerem finanziellem Aufwand mittels temporärer Gebäude kurzfristig ein Ersatz für die maroden Container an der AKS geschaffen werden. „Wir fordern Stadtrat Siedler auf, mit dem Kreis konstruktiv über die Möglichkeiten einer temporären Bebauung an diesem Standort zu sprechen, statt gegen alle Widerstände-de an der GU Grüner Weg festzuhalten“, so Fraktionsvorsitzender Andreas Becker.

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