Mit dem Fahrplanwechsel des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) am 9. Dezember 2018 trat eine massive Änderung der Abfahrtszeiten der Buslinie 261 ein. Die Buslinie 261 dient unter anderem der Anbindung der Kronberger Fahrgäste mit der S-Bahnlinie 4 von und nach Frankfurt. Seit vielen Jahren sind die Fahrzeiten nicht oder kaum geändert worden. Seit dem 9.12.2018 herrscht jedoch keine Fahrplan-Kontinuität mehr.

Mike Ambrosius (CDU), seit fast 20 Jahren begeisterter Nutzer des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) ist über die vollzogenen Änderungen erzürnt. „Bisher war es so, dass der Bus 261 in Richtung Oberhöchstadt fahrplanmäßig 4 Minuten nach der Ankunft der S 4 aus Frankfurt am Bahnhof Kronberg-Süd abfuhr. Seit der Fahrplanumstellung fährt der gleiche Bus ohne ersichtlichen Grund 1 Minute vor der Ankunft der S 4 ab “. Dies bedeute, so Ambrosius, dass die Reisenden an der Bushaltestelle am Bahnhof Kronberg-Süd nunmehr geschlagene 16 (!) Minuten auf den Bus der Linie 261 warten müssen. „Damit ist die Wartezeit an der Bushaltestelle fast genauso lang wie die S-Bahn-Fahrt von Frankfurt nach Kronberg. Das kann doch nicht im Sinne der Förderung des ÖPNV sein, “ ereifert sich Ambrosius.

Für ihn steht zu befürchten, dass viele Pendler künftig nicht mehr den Bus 261 nutzen, sondern wieder auf das Auto umsteigen werden. Für den Umwelt- und Klimaschutz, dem sich auch der RMV zu dienen berühmt, ist nach seinen Worten die Änderung somit völlig kontraproduktiv. Im Hinblick auf die bereits vor einigen Jahren vorgenommene Ausdünnung der Buslinie 261 in den verkehrsreichen Abendstunden zugunsten der Schnellbuslinie X 27, die Kronberg - abgesehen vom Opel-Zoo - nicht mehr anfährt, sieht Ambrosius sogar die Gefahr, dass der RMV schrittweise die für Kronberg überaus wichtige Buslinie 261 immer unattraktiver machen könnte, um sie dann irgendwann einmal zugunsten anderer Prestige-Verkehrs-Projekte noch weiter auszudünnen und vielleicht sogar ganz einzustellen.

Die beschriebene Fahrplanänderung ist laut Fraktionsvorsitzendem Andreas Becker umso ärgerlicher, da nicht nur eine Vielzahl von Berufspendler längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, sondern diese Maßnahme auch keinen Beitrag zur Besserung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Kronberg und seiner Kronberger Unternehmen darstelle. „Die Stadt Kronberg gibt viel Geld aus, um den Wirtschaftsstandort Kronberg für Unter-nehmen und Unternehmer attraktiv zu machen. Kaum etwas bleibt unversucht, um Unternehmen in Kronberg zu halten und neue Unternehmen anzusiedeln, nicht zuletzt um die wirtschaftliche Entwicklung unserer schönen Stadt für Ihre Bürgerinnen und Bürger voranzubringen. Da stellt es sich schon als absolut schädlich dar, wenn auch Kunden unserer Unternehmen und sonstige Geschäftsreisende von derartigen Maßnahmen, wie sie uns nun der RMV beschert hat, in ihren Bewegungsmöglichkeiten beeinträchtigt werden “, so Becker.

Nach seinen Worten werde der ÖPNV für die Rhein-Main-Region im Allgemeinen und Kronberg im Speziellen immer wichtiger, wolle man nicht eines Tages den Verkehrskollaps erleiden. Laut Becker brauche die Wirtschaft Schnelligkeit und keine grundlosen Wartezeiten an Bushaltestellen.

Für die CDU also genügend Gründe, um in der nächsten Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zu stellen, wonach der Kronberger Magistrat beauftragt wird, mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in Kontakt zu treten, um diesen zur Rückgängigmachung der im Rahmen des Fahrplanwechsels am 09.12.2018 vorgenommenen Änderungen bezüglich der Buslinie 261 zu bewegen.

Andreas Becker

Antrag Bus261

Bildnachweis: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

« CDU fordert Transparenz und Bürgernähe bei Straßenbeiträgen Wolfgang Bosbach zu Gast in Kronberg »

Jetzt teilen: